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Heidi Bayer

Trompeterin – NICA Artist seit 2020
© Franka Hils

Neugierig forschend: Unterwegs zu einem eigenständigen Klang.

Peter und der Wolf, so erzählte Heidi Bayer einmal einem Journalisten, stand für sie am Anfang. Der feine und doch durchsetzungsstarke Klang der Oboe hatte sie neugierig gemacht. Neun Jahre alt war sie damals, und in der Musikschule in Kulmbach in Oberfranken, waren Oboen nicht im Unterrichtsangebot vorgesehen. Also lernte sie erst einmal Klarinette, klassisch, bis sie in der Schul-Big Band den Weg zum Jazz und zur Trompete fand.

Nach dem Abitur absolvierte die 1987 geborene Heidi Bayer in Marburg zunächst ein Bachelorstudium im Bereich Kulturmanagement, bevor sie sich schließlich in Mainz im Fach Jazz und Popularmusik einschrieb. In einem Austauschsemester in Miami lernte sie sehr deutlich, dass der Reiz der Musik sich für sie nicht in der technischen Brillanz ihrer Ausführung erschöpft, nicht darin, bestehende Formen und Wendungen perfekt reproduzieren zu können. Statt unentwegt die Licks der großen Meister zu reproduzieren, forschte sie an Formulierungen und Wendungen, die den Klang ausmachen, der ihr eigener ist.

Heidi Bayer wählte Köln als neue Wahlheimat und mischte sich ein in die vielfältige Szene, präsent auf unzähligen Sessions und gefragt bei diversen großen und kleinen Bands, die das Spannungsverhältnis zwischen Freiheit und Struktur immer wieder anders ausbuchstabieren. Sie ist im Masterstudiengang Jazz / Improvising Artist bei Ryan Carniaux und Thomas Rückert an der Folkwangschule in Essen. Außerdem ist sie gefragt als mitreißende Instrumentalistin, die den Klang ihrer Trompete in all seinen Facetten auslotet. Neben ihrem Engagement in den Trompetensätzen von Big Bands wie dem »Subway Jazz Orchestra«, der »Hendrika Entzian Bigband« oder dem »Fuchsthone Orchestra« spielt sie beispielsweise in Janning Trumanns Nonett »Wem Zeit wie Ewigkeit«, Shannon Barnetts Quartett »Wolves and Mirrors«, Stefan Karl Schmids Oktett »Pyjama« oder Sven Deckers Quartett »JULI«. Doch zunehmend fokussiert sie sich auf ihre eigenen Projekte, das Duo Bayer//Scobel mit dem Pianisten Sebastian Scobel oder ihr Quartett »Virtual Leak«, dessen Debüt-CD im Frühjahr 2020 erschienen ist. Neben Virtuel Leak, ist KORSH (u.a. mit Kontrabassist Robert Landfermann und Oli Steidle am Schlagzeug) eines ihrer Hauptprojekte. Nicht nur als Instrumentalistin, sondern zunehmend auch als Bandleaderin, Arrangeurin und Komponistin erarbeitet sich Heidi Bayer den Zugriff auf die ganz große Palette der Klänge.

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